Das VELO Europe Fluß-Konzept "Folge den Flüssen und Kanälen!"
Dieser Gedanke ist verblüffend einfach und Grunde genommen so alt wie die Menschheit.
Entlang von Gewässern ist die Orientierung kinderleicht. Schöne Landschaften, herrliche Ausblicke und viel Natur erfreuen den Velo Touristen.
Und wenn hinter der nächsten Flußbiegung der Kirchturm am Himmel erscheint und du wenig später das historische Altstadtufer erkundest- ganz locker und ohne Parkplatzsuche, dann ist Velo Glück vollkommen.
Praktisch betrachtet bieten Flüsse In der heutigen globalen Welt Orientierung, die manchmal in der heutigen Zeit und im Alltag verloren gegangen sind.
Flüsse haben einen Anfang und ein Ende , wer sich an die Uferwege hält kann nicht vom Weg abkommen.
Die Wege, die wir befahren sind schon viel älter als wir und bieten ein besonderes Erlebnis von Raum und Zeit
Flüsse sind seit jeher Lebensadern und sie waren schon lange da, bevor sich Menschen an den Ufern der Flüsse angesiedelt haben.
Flüsse werden auch da sein wenn Menschen die Gegend entsiedelt haben.
Flüsse schlängeln sich von Ihrer Quelle durch malerische Landschaften, vereinen sich mit anderen Flüssen zu großen Flüssen und münden dann in riesigen Flussdeltas in die Meere und Ozeane .
Beidseitig der Ufer schufen Flüsse Lebensräume für Mensch und Tier. Eine sehr abwechslungsreiche Flora und Fauna entstand an jedem Flussverlauf.
Der Fluss bot den Menschen Transportmöglichkeiten, als es noch keine Straßen gab.
Der Fluss gab Wasser und er transportierte dreckiges Wasser ab.
Der Fluß bot Schutz vor Angreifern von der anderen Seite
und Der Fluß war schon sehr früh ein Energieträger (Wasser und Mühlenräder)
Flüsse sind nicht nur Karteneinträge- lange Zeit waren Flüsse das Symbole für Grenzen und stellten natürliche Grenzen und Kulturräume dar. An Flüssen wurden große und wichtige Schlachten um Grenzen und Ausweitungen ausgetragen die zum Teil kriegsentscheidemd waren inkl der Sprengung von strategischen Brücken.
Flüsse bilden Wasserwege und Wirtschaftsachsen und seit dem 15. JH haben europäische Monarchen und Zaren die Flüsse genutzt und sie auch mithilfe von Wissenschaft , Baukunst mit Kanälen verbunden (alte Verbindungskanäle gehen in alten Hochkulturen sogar in die Antike zurück). Es wurden somit neue Transportwege geschaffen , die immer dem Staat und somit dem Monarchen neue Einkommen und somit Wohlstand brachte.
Alle großen Hauptstädte und Residenzstädte lagen an einem Fluß so wie Wien, Budapest und Belgrad an der Donau. Prag an der Moldau. Dresden, Mageburg und Hamburg an der Elbe. Krakau und Warschau an der Weichsel. Rom am Tiber , Paris an der Seine, London an der Themse und ganz viele mehr.
Geschichte der Flüsse und Besiedlung
Bereits die ersten Hochkulturen Afrikas , des alten Orients und in Asien entstanden an Flüssen. Das ägyptische Reich beiderseits des Nils , Mesopotamien an Euphrat und Tigris , die Harappa- Kultur am Indus und chinesische Reiche an Hwangho und am Yangtsekiang.
Die Hauptgründe lagen an den fruchtbaren Schwemmböden, die die Flüsse nach Hochwassern in den Auen beidseitig der Flüsse hinterließen . Somit konnten Sammler und Jäger dort sesshaft Ackerbau und Viehzucht betreiben und ihr Nomadendasein verändern bzw stoppen. Mithilfe von Bewässerungsanlagen wurden Nahrungsüberschüsse erzielt. Damit war eine gute Organisation des Gemeinwesen wichtig , um Land , Wasser und überschüssige Nahrung gerecht zu verteilen. Auf diese Weise entstanden an Flüssen Staatsgebilde und Städte bereits mit einer straffen Verwaltung. Flüsse wie zB der Nil hatten darüberhinaus mehr Bedeutung , weil es Leben bedeuetete. Der Nil wurde sogar als Gott vom ägyptischen Volk verehrt.
Philosophisch betrachtet sind Flüsse bereits in der Antike das Symbol für Werden und Vergehen und damit des menschlichen Lebens.
Vom jungen kleinen Bächlein, dass langsam Kraft sammelt bis zum Fluss , dass sich dann mit anderen Flüssen zu einem Strom vereinigt und dann verschwindet der Strom in die Ewigkeit von Zeit und Raum.
Die Gleichzeitigkeit von Ewigkeit und Vergänglichkeit war ein Grund für die ersten Taufen an Flüssen im Christentum - als ein Versprechen an die Wiederauferstehung.
Der Fluss als die Metapher des menschlichen Lebens - die Richtung des fließenden Wassers, des Wassers welches das Leben anderswohin bringt
Immer wieder wird in der europäischen Antike die Symbolik der Flüsse betont - Flüsse haben sich über die Jahrhunderte zu kulturellen Mustern entwickelt.